Mär
Es war einmal…

„Das sieht hübsch aus, erinnert mich sehr an Sterntaler.“
„Was ist Sterntaler?“

Vor einigen Jahren nahm ich an einem Kurs für digitale Illustration teil und eine Teilnehmerin zeichnete ein schönes Bild von einer jungen Frau, auf die Sterne herabregneten. Ich hielt es für eine Zeichnung von Sterntaler, aber tatsächlich hatte die Künstlerin noch nie von dem Märchen gehört. Ich unterhielt mich mit ihr und den anderen Kursteilnehmern – alle in einem Alter zwischen 19 und 25 Jahren – über Märchen und ich musste feststellen, dass viele von ihnen Märchen nurnoch, wenn überhaupt, aus Disney-Filmen kannten.
Das machte mich traurig und nachdenklich, denn ich war mit der cleveren Gretel, dem tapferen Schneiderlein und anderen Märchenfiguren aufgewachsen.
Märchen sind Teil unserer Kultur und auch wenn einige von ihnen aufgrund der vermittelten Geschlechterrollen oder Moralvorstellungen nicht mehr zeitgemäß sind, finde ich sie erhaltenswert.

Märchen haben die westliche Kultur nachhaltig geprägt, doch mehr und mehr verschwinden sie in Vergessenheit.
Mit meinem Projekt möchte ich die Märchen für die Generation der Jugendlichen und jungen Erwachsenen wiederbeleben, und so erzählen, wie die Gebrüder Grimm sie geschrieben haben: unheimlich und rabiat.
In einer Graphic Novel werde ich bekannten und weniger bekannten Geschichten aus den Märchen-Sammlungen von Jacob, Wilhelm und Ferdinand Grimm mit Bildern und überarbeiteten Texten ein neues, frisches Gesicht verleihen.

Geplantes Format: DIN A4
Seitenanzahl: 150+
Veröffentlichung: Eigenverlag oder über Verlag

Die Graphic Novel wird in einem für die Zielgruppe ansprechenden pseudorealistischen Stil mit historischen Verzierungen dargestellt, digital getuscht und anschließend mit Aquarellfarbe koloriert.
Ich erhoffe mir von dem Projekt, das Interesse an und eine Auseinandersetzung mit den klassischen Märchen zu wecken, damit sie wieder aktiver als Teil unserer Kultur und Geschichte wahrgenommen werden.

Mär-Präsentation (PDF)

Dieses Projekt wird durch das NRW-Künstlerstipendium 2020 vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen gefördert